Überreste der antiken Stadt Municipium Flavium Fulfinum aus der zweiten Hälfte des 1. Jh. n. Chr. und der frühchristlichen Basilika aus dem 5. Jh. n. Chr. Im Gebiet der antiken Stadt Fulfinum (heutige Ortsbezeichnung Okladi) sind heute noch Ruinen diverser Bauwerke aus der römischen Zeit zu erkennen. " />

59. Municipium Flavium Fulfinum und Mirine

Überreste der antiken Stadt Municipium Flavium Fulfinum aus der zweiten Hälfte des 1. Jh. n. Chr. und der frühchristlichen Basilika aus dem 5. Jh. n. Chr. Im Gebiet der antiken Stadt Fulfinum (heutige Ortsbezeichnung Okladi) sind heute noch Ruinen diverser Bauwerke aus der römischen Zeit zu erkennen.

Besonders eindrucksvoll sind die kürzlich erforschten Teile eines Forums, dem Herzen der antiken Stadt mit Tempel, Basilika und Tabernae sowie Teile monumentaler Skulpturen von öffentlichen Gebäuden.

Obwohl der Standort in den letzten Jahren systematisch erforscht wurde, ist die Stadt Municipium Flavium Fulfinum noch zum Großteil unerforscht und nicht komplett ausgegraben. Ihr Name kennen wir aufgrund einer Inschrift aus der Zeit des römischen Kaisers Domitian, die über bestimmte Arbeiten am Aquädukt der Stadt Auskunft gibt. Die Inschrift wird im Lapidarium in Omišalj aufbewahrt.

Die Struktur der Bauwerke und die Anordnung der Verkehrswege sind anhand der Geländekonfiguration gut zu erkennen. Nachdem in den vergangenen Jahrhunderten dieses Gebiet zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzt wurde, sind heute die Mauerruinen antiker Bauwerke teilweise mit Trockensteinen bedeckt. Die Anlegeplätze und die repräsentativen Bauwerke mit Bodenmosaiken sind zum Teil vom Schlamm des seichten Wassers in der Bucht Sepen bedeckt. Die Stadt wurde von den Gromatikern (römischen Landvermessern) komplett neu an einem Standort angelegt, an dem es davor keine Siedlung gab. Den römischen Veteranen wurde das Land gegeben, das zuvor den Urbewohnern von Omišalj gehörte, den Fertinaten. Eine solche im flachen Tal gelegene Küstenstadt hatte trotz der Befestigungsversuche in der späten Antike keine Überlebenschancen. Wie Salona und viele andere römischen Städte, die von der Völkerwanderung betroffen waren, starb auch dieser Ort mit der Zeit aus.

Südwestlich des Forums befindet sich in Mirine eine Nekropole aus der Spätantike mit einer Reihe kleiner und einigen größeren, privilegierten Gräbern und einer großen, bis zum Dach erhaltenen Basilika, die vermutlich dem Hl. Nikolaus geweiht war. Wegen ihres außerordentlich guten Erhaltungszustands stellt diese Kirche ein Muster für frühchristliche Sakralbauten dar. Der Grundriss der Kirche sieht wegen des Seitenschiffs wie ein lateinisches Kreuz aus. Im Narthex, der restauriert und zum Teil auch renoviert wurde, werden bewegliche archäologische Funde und ein frühchristlicher Sarkophag ausgestellt, der in situ konserviert wurde.

Das Atrium, das sich entlang der südlichen Wand der Kirche zum Meer hin erstreckt, ist das Ergebnis einer späteren Anpassung des Bauwerks an eine Religionsgemeinschaft, die die Kirche schließlich verlassen hat, weil sie diese wegen ihrer Größe nicht mehr instand halten konnte. Die Benediktiner versuchte, die Kontinuität durch den Umbau eines suburbanen Wohnkomplexes mit Thermen fortzusetzen, der sich westlich von der Basilika befindet. Der Komplex ist heute archäologisch erschlossen und zur Besichtigung freigegeben. Schließlich gaben die glagolitischen Benediktiner die frei angreifbare Küstenlage auf und siedelten an einen neuen Ort direkt am Ortseingang von Omišalj um. Den Namenspatron St. Nikolaus nahmen sie mit. Die heutige Ortsbezeichnung Mirine ist im hiesigen Dialekt das Wort für Ruinen (aus dem lateinischen murus kroatisiert). Die Kroaten, die sich im Mittelalter hier ansiedelten, müssen von diesen Ruinen sicherlich sehr beeindruckend gewesen sein.

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