Mit dieser Kirche
entstand auf den Ruinen der römischen Stadt Fulfinum eine neue christliche
Stadt, deren Geheimnisse aber erst noch von Fachexperten erforscht werden
müssen. Die lokale Tradition verbindet die Kirche mit der glagolitischen Benediktinerabtei
des Hl. Nikolaus, die im 15. Jahrhundert verlassen wurde und ihren Sitz näher
an Omišalj verlagerte.
Es handelt sich
dabei um einen beeindruckenden einschiffigen Kirchenbau. In der ursprünglichen
Bauphase hatte die Kirche an der Vorderseite eine Vorhalle (Narthex oder Vestibül),
ein Vordach an der Südseite sowie zwei kleinere Seitenräume (Vorläufer der
Sakristei), die mit der Mauer des Altarraums verbunden waren. Der Altarraum hat
eine einfache Form mit gerader Hinterfront und einer freistehenden Bank für die
Priesterschaft. Vor dieser Bank befindet sich der Bereich des Altarraums, der mit
einer Kommunikationsbank abschließt und in dessen Mitte sich ein kreuzförmiges
Altargrab befindet. In der Vorhalle fand man einen Sarkophag, der in den Felsen
eingegraben und mit Mörtel aufgegossen war. Neben dem Sarkophag entdeckte man später
ein privilegiertes Grab, in dem zwei Verstorbene ihre letzte Ruhe fanden und das
auf die Zeit zwischen dem 7. und 8. Jahrhundert datiert wird.
Wahrscheinlich wurde
zur gleichen Zeit am südlichen Vordach ein Atrium angebaut, in dessen
Seitenflügeln sich ebenfalls einige privilegierte Gräber befinden. Im Laufe der
Jahrhunderte entwickelte sich diese Gemeinschaft zu einer gut organisierten
Glaubensgemeinde, die sich die Lehre des Hl. Benedikt aneignete. Dies wissen
wir aus späteren Quellen, in denen eine Abtei des Hl. Nikolaus unterhalb von Omišalj
Erwähnung findet. Innerhalb dieses Klosterkomplexes befinden sich neben der
Kirche, die auch im Innenraum umgebaut wurde, kleinere Gebäude, die dem Gedenken
ebenso wie wirtschaftlichen Zwecken dienten.