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15. Pfarrkirche der Mariä Himmelfahrt, Stomorina

Gebaut wurde die Kirche um die Jahrhundertwende zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert als dreischiffige romanische Basilika, deren Erbauer von den monumentalen romanischen Bauten in der Stadt Krk stark beeindruckt waren.

Die drei Schiffe werden voneinander durch eine Arkatur getrennt, die auf massiven viereckigen Säulen liegt. Das zentrale Schiff endet mit der viereckigen Hauptapside und die Seitenschiffe mit kleinen halbkreisförmigen Apsiden (die südliche Apside wird von einem Anbau aus neuerer Zeit verdeckt). In der Lunette des Hauptportals an der westlichen Fassade, an der Außen- und Innenwand sowie auf den Säulen und Kanzeln wurden Teile der Kirchenausstattung (Pluteus-Platten, Balken, Pilastren sowie Teile des Teguriums und der Kanzel einer früheren Kirche) eingearbeitet. Diese sind anhand ihrer charakteristischen christlichen Motive leicht erkennbar: der Glaube an die ständige Erneuerung, Auferstehung und das ewige Leben. Darunter findet man geschickt modellierte “endlos” wirkende Geflechte, Kreise, Halb- und Wirbel-Rosetten, Zypressen, Reben, Vögel und andere Pflanzen- und Tierornamente. Die Reliefs wurden nachträglich in die romanische Pfarrkirche eingebaut, teilweise während ihrer Errichtung und teilweise zu einem späteren Zeitpunkt. Die vorromanischen Baumeister meißelten die Ausstattungselemente direkt vor Ort und benutzten dazu vorwiegend geeigneten istrischen Kalkstein, der mit Schiffen hertransportiert wurde, und teilweise auch griechischen Marmor, den sie hiesigen Bauten entnahmen. Die Rosette auf der Kirchenvorderseite ist ein naives Werk des örtlichen Meisters Sinoga. Die glagolitische Inschrift datiert sie auf das Jahr 1405. Das repräsentative romanische Seitenportal wurde später (im 15.-17. Jh.) mit inoffiziellen glagolitischen Schriftzeichen versehen. Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche systematisch erweitert, was aus einer glagolitischen Inschrift aus dem Jahr 1525 an einer der Kapellen hervorgeht, die am nördlichen Schiff angebaut wurde. Die Kreuzgewölbe in den Seitenkapellen bezeugen, dass die örtlichen Meister damals immer noch im spätgotischen Stil bauten. Intensive Umbauten fanden infolge liturgischer Veränderungen nach dem Konzil von Trient statt und gipfelten in dem Bau der Kuppel über dem Presbyterium im 17. Jahrhundert und dem Anschluss der bisher separaten Johanneskirche (Sv. Ivan Krstitelj) im 18. Jahrhundert. In der Mitte des Altarretabels aus der Spätrenaissance ist noch ein Teil des Vorgängerwerks aus der Frührenaissance erhalten geblieben. Diese in Holz geschnitzte, bemalte Skulptur gehört zu den besten Exemplaren aus der venezianischen Produktion der damaligen Epoche. Dasselbe gilt für die Prozessionskreuze, Reliquiare und Weihrauchfässer. In einer Visitation aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wird erwähnt, dass die Kirche nicht weniger als 18 Altäre besaß. In der rechten Apside befindet sich ein in Holz geschnitztes und bemaltes Altarretabel vom Evangelisten Johannes, das Jacobello del Fiore (Anfang des 15. Jahrhunderts) zugeschrieben wird. Die Fresken in der Kuppel und an der Decke des Hauptschiffes wurden 1929 vom örtlichen Maler Ivan Volarić hergestellt.

Neben dem Seiteneingang in das südliche Schiff der Pfarrkirche befindet sich die heutige Sakristei, die einstige Kapelle des Täufers Johannes. Ihre gotische Fassade wurde 1442 errichtet, wie dies der glagolitischen Inschrift zu entnehmen ist. Die Inschrift befindet sich zwischen den ursprünglichen Öffnungen des jetzt zugemauerten Portals und einem engen Fenster mit schrägen Rahmenkanten. Auf ihr steht: „In Gottes Namen, Amen. Im Jahre des Herrn 1442 wurde diese Fassade errichtet, zur Zeit des Priesters Petar und Dv…“. Ganz typisch für den Stil sind auch die Spitzbögen. Es wird vermutet, dass unterhalb der Kapelle noch Überreste eines einstigen Baptisteriums einer Kirche zu finden sind, die ursprünglich an diesem Ort stand.

 

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