Der Name der
Bucht, der aus dem kroatischen Verb voziti (fahren) abgeleitet wird, zeugt
davon, dass über den engen Landstreifen am Anfang der Halbinsel Voščica
(Bejavec) einst Schiffe geschleppt wurden. Die Poller am Anlegeplatz haben
ungewöhnliche anthropomorphe Formen und stammen, ebenso wie das Haus neben der
Kirche, aus dem 19. Jahrhundert. Die Poller erinnern stark an die sogenannten
“Zeugen von Adamić”, anthropomorphe karikierte Prellsteine, die vor dem Palast
von Andrija Ljudevit Adamić in Rijeka standen. Einer Legende zufolge ließ
dieser bekannte Unternehmer aus Rijeka die Poller anfertigen, um über die
Menschen zu spotten, die in einem Gerichtsverfahren gegen ihn falsch aussagten.
An den sanften
nordöstlichen Hängen der Bucht befinden sich Fundamente eines antiken Bauwerks,
wahrscheinlich einer Villa, die in der Spätantike nachträglich befestigt wurde.
Man geht auch von einer frühchristlichen und einer mittelalterlichen Bauphase
aus, da es sich hier um einen ehemaligen Besitz der Benediktiner handelt. Hier
befand sich auch die Kirche des Hl. Maurus (Sveti Mavro), die in mittelalterlichen
Quellen erwähnt wird. Kurzum, dieser facettenreiche Standort muss archäologisch
noch gründlicher erforscht und in gebührender Form präsentiert werden.
In diesen
Gewässern fand im Jahr 49 v. Chr. zur Zeit der römischen Bürgerkriege eine
Seeschlacht voller Wendungen zwischen den Streitkräften von Caesar und Pompeius
statt. Dank des römischen Dichters Marcus Annaeus Lucanus und seines Epos Pharsalia,
der von Caesars Bürgerkrieg handelt, sind heute einige Details über diese
Schlacht bekannt. Unter dem Befehl von Admiral Marcus Octavius und mit Hilfe
örtlicher histrischer und liburnischer Verbündeter (unter ihnen waren
wahrscheinlich auch die Fertinaten, die Vorfahren der heutigen Bewohner von
Omišalj), die für ihre schnellen und wendigen Schiffe bekannt waren, schöpften
Pompeius Streitkräfte ihre Seefahrtkenntnisse, Kriegslisten, Mimikry und
Unterwasserfallen für Boote aus, um Caesars Truppen trotz der herbeigerufenen
Verstärkung zu besiegen. Ein Teil von Caesars Infanterie unter dem Befehl von
Gaius Antonius saß auf Krk fest. Andere Teile des Heeres unter Sallustius
Crispus und Minucius Basilus versuchten, ihnen durch eine Verlegung vom
Vinodol-Festland auf die Insel Krk zu helfen.
Caesars
Verstärkungstruppen, die keine Erfahrung in der Seefahrt hatten aber in der
Überquerung von Flüssen und Kanälen sehr versiert waren, versuchten, die Insel
auf drei großen improvisierten Flößen zu erreichen. Zweien davon kam die Flut
zu Hilfe, aber die dritte Truppe mit der Opitergina Kohorte aus dem Gebiet des
heutigen Veneto im Nordosten Italiens tappte in eine gut durchdachte Falle.
Laut Lucanus zogen es die Krieger vor, sich gegenseitig umzubringen als in die
Hände des Feindes zu gelangen und gegen Caesar kämpfen zu müssen. Ihre Feinde
waren so beeindruckt, dass sie für diese ein Heldenbegräbnis veranstalteten.
Damit wurde die tragische Geschichte nicht nur zu einem starken
Propagandamittel für die Anhänger von Gaius Julius Caesar, sondern nahm auch
den Charakter einer Legende über die Tapferkeit und Treue in der Zeit der
klassischen Antike an.