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54. Jezero (See)

Wegen seiner charakteristischen Natur wurden die Forscher sehr früh auf den See Jezero aufmerksam. Die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen wurden 1874 durchgeführt (Cubich). Es kann deshalb festgestellt werden, dass es sich hier um das am intensivsten und am besten erforschte Ökosystem im Gebiet der Gemeinde Omišalj handelt. In der Vergangenheit spielte Jezero als Jagd- und Fischfanggebiet für die Wirtschaft von Omišalj eine wichtige Rolle.

Der See Jezero befindet sich unweit von Njivice und nur ein paar hundert Meter von der Straße Omišalj-Malinska entfernt. Seine Wasseroberfläche nimmt etwa 35 Hektar und die Zone mit Schilfrohr und Torf entlang des Ufers etwa 60 Hektar ein. Je nach Wasserpegel beträgt die Tiefe zwischen 7,9 und 9,9 m; bei niedrigstem Wasserpegel befindet sich der Seeboden auf –7 m Höhe bezogen auf die Meeresoberfläche (Kryptodepression). Im umzäunten ersten Wasserschutzgebiet sind Jagd, Fischfang und das Betreten des Sees verboten. Durch diese Maßnahme soll die Lebewelt des Sees geschützt werden.

Als größtes natürliches Süßwasserbiotop der Insel Krk ist der See Jezero für die Erhaltung der Artenvielfalt auf der Insel Krk und in der Region Kvarner besonders wichtig. Im See und in seiner Umgebung wachsen zahlreiche Sumpf- und Süßwasserpflanzen, die in Karstgebieten sonst sehr rar sind. Unter anderen wachsen hier folgende Sumpfpflanzen: Schilfrohr (Phragmites australis), Rohrkolben (Typha angustifolia und T. latifolia), Ästiger Igelkolben (Sparganium erectum), Teichbinse (Schoenoplectus lacustris), Zypergras (Cyperus glomeratus), Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica), Wasserminze (Mentha aquatica) und Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus). Auch die Schwanenblume (Butomus umbellatus) wurde hier verzeichnet, die zu den „potenziell gefährdeten Arten“ gehört (NT – Nearly threatened taxa). Als Wasserpflanzen (Makrophyten) sind hier die Gelbe Teichrose (Nuphar luteum), das Ährige Tausendblatt (Myriophyllum spicatum), das Schwimmende Laichkraut (Potamogeton natans) und andere Arten zu finden. Die Binsenschneide (Cladium mariscus) ist wegen ihrer Besonderheit und Seltenheit sehr wichtig.

Im See Jezero leben autochthone Fischarten wie Aale aber auch eingeführte Arten wie Karpfen (Cyprinus caprio), Hecht (Esox lucius), Schleie (Tinca tinca) und Moskitofisch (Gambusia affinis). In den 1970er Jahren wurden Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) und Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix) in den See eingebracht, was sich negativ auf die Unterwasserpflanzen (Makrophyten) und Armleuchteralgen (Chara sp., Nitella sp.) auswirkte.

Im Zooplankton leben Wasserflöhe, Ruderfußkrebse und Rädertiere. Verzeichnet wurden auch drei Amphibienarten und die Sumpfschildkröte (Emys orbiculatus).

Der Jezero ist auch als Standort für die Zugvögel und alle übrigen Vögel wichtig, die hier überwintern. Die Sumpfvegetation ist der ideale Habitat für viele nistende Sumpfvögel: Haubentaucher (Podiceps cristatus), Stockenten (Anas platyrhynchos), Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus), Seidensänger (Cettia cetti) und andere. Im Frühling und im Herbst kann man über dem See einen intensiven An- und Abflug von Singvögeln feststellen (Schwalben, Mehlschwalben, Uferschwalben, Schafstelzen, Sommergoldhähnchen u.a.). Oft sind hier auch verschiedene Reiherarten (Graureiher, Silberreiher, Seidenreiher), Schlangenadler und andere Vogelarten zu finden.

 

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