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45. „Kapellchen“ – Wache mit Wachturm

Dank seiner geostrategischen Lage übte Omišalj im Laufe der Geschichte die Rolle eines Vorpostens aus, von dem aus die Hauptverbindungsstrecke zwischen dem Festland und der Insel Krk überwacht wurde.

Diese Strecke zweigte im Vinodol-Tal (Valis Vinearia) auf dem Festland vom römischen Hauptverkehrsweg Tergeste-Tarsatica-Senia (Triest-Rijeka-Senj) ab. Über den Tihi Kanal gab es schon immer eine reguläre Bootsverbindung und in der Bucht Voz befand sich der Anlegeplatz. Über diese Verbindung wurden Menschen, Waren und oft auch Armeen von der Insel Krk zum Festland und umgekehrt befördert. Dazu wurden kleine Wagen, Ochsenkarren und kleine aber kräftige Pferde von der Insel Krk genutzt. Oft wurde die Fracht aber auch von armen Frauen und Männern auf dem Rücken und in Körben auf dem Kopf transportiert. Nach dem Bau des Fährhafens und der Asphaltstraße in den 1960er Jahren verlor diese Strecke an Bedeutung. Das umliegende Gebiet war Jahrtausende lang mit Festungen übersät, die diesen Verkehrsweg verteidigten. Besonders stark befestigt waren die Anlagen auf der Insel Sveti Marko in der frühen byzantinischen Periode im 6. Jh. n. Chr. und an der Landzunge Vošćica während des österreichisch-venezianischen Kriegs Anfang des 17. Jh.

Der Wachturm „Kapellchen“ befindet sich auf einem Hügel über den beiden Buchten Voz und Peškera, der Landzunge Bejavec (Vošćica) und dem Tihi Kanal genau an der Stelle, an der die Entfernung zwischen der Insel Krk und dem Festland am geringsten ist. In der Vergangenheit war dieser Punkt ein wichtiger Teil des Überwachungs- und Verteidigungssystems von Omišalj und der ganzen Insel Krk. Heute befinden sich an dieser Stelle die konservierten Ruinen eines länglichen Bauwerks mit nur einem Seiteneingang. Alles weist darauf hin, dass es sich um einen Bau aus der Zeit des österreichisch-venezianischen Kriegs Anfang des 17. Jahrhunderts handelt. Vermutlich wurde dieses Gebäude von den Wachen genutzt, die im Falle eines Angriffs die Aufgabe hatten, durch das Anzünden von Signalfeuern vor Gefahren zu warnen (z.B. vor einem Angriff der Uskoken aus Senj). Als Wachposten dienten an solchen Orten meistens die Bewohner des jeweiligen Ortes, in diesem Fall die Einwohner aus Omišalj. Die venezianische Militärbesatzung war in der benachbarten Festung an der Landzunge Vošćica sowie am Ortseingang von Omišalj stationiert. Da der Ort volkstümlich auch „Kapellchen“ genannt wird, ist nicht auszuschließen, dass sich an dieser Stelle vielleicht auch eine kleinere Kirche befand.

 

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